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Ecnomiohyla Valancifer

Hier möchte ich euch die wundervolle Art Ecnomiohyla Valancifer vorstellen und so vielleicht noch weitere Halter finden :)
Meine Liebe zu der Art begann als ich das erste Mal mit meinem Freund zusammen Andreas Lotz (den bestimmt viele von euch kennen) besuchte und dort zum ersten Mal die kleinen "Discopumper" hautnah erleben durfte.
Kurz etwas zu der Art und ihren Lebensraum: Sie kommen ausschließlich (bzw. der einzige bisher sichere Fundort) an dem Vulkan San Martín, Veracruz in Mexiko vor. Dort bewohnen sie Nebelwälder auf 1100-1200 m Meereshöhe. Dementsprechend "kühle" Temperaturen (20-23°C) und hohe Luftfeuchtigkeit bevorzugen sie. Sie sind Baumbewohner und laichen in Baumhöhlen, die mit Wasser gefüllt sind. Im Terrarium haben wir dafür zwei 5L Aquarium stehen, die mit Wasser (1 Teil abgestandenes Wasser, indem unterschiedliches Laub für längere Zeit lag, und 1 Teil Osmosewasser) gefüllt sind. Zum Ablaichen haben wir in jedem Becken ein Korkstück liegen, dass senkrecht im Wasser steht. An die Korkinnenseite laichen die Weibchen ab und die Eier bleiben an dem Korkstück kleben, bis die Quappen geschlüpft sind und ins Wasser gefallen sind. Sobald die Quappen geschlüpft sind, ernähren sie sich unter anderem von Nähreiern, die das Weibchen in das Wasser ablegt. Dies macht das Weibchen aber nur, wenn die Quappen an ihr ins Wasser ragendes Hinterteil schwimmen und dort quasi um diese Nähreier "betteln".
Das spannende bei der Art ist, dass die Männchen die Brutpflege betreiben und ihr Gelege gegen Artgenossen und jegliche anderen Eindringlinge verteidigen. Dafür brechen sie sich quasi einen ihrer Knochen an den Vorderläufen selbst, wodurch sie dann den Gegner angreifen und ihn so durch den spitzen rausgebrochenen Knochen verletzen, indem sie ihn fest umklammern (ja, es kann schmerzhaft sein!). Nicht nur in der Natur, sondern auch im Terrarium kann man dieses Verhalten beobachten, was mit unter zu heftigen Rangeleien zwischen den Männchen führen kann und leider auch mit dem Tod des angegriffenen Männchen enden kann.
Unsere Maße des Terrariums sind 160cm Breite, 100cm Höhe und 60cm Tiefe. Dort halten wir zurzeit 3.1. Trotz diese Größe und der relativ geringeren Anzahl an Tieren bezogen auf die Größe, kommt es immer wieder zu Rangeleien unter den Männchen, die nicht selten mit Verletzungen enden. Grade deswegen ist es unsere Meinung nach sinnvoll, wenn man mehr wie nur ein Männchen hält immer mehrere Bade-/Laichmöglichkeiten anzubieten (auch wenn sie das nicht immer interessiert und trotzdem alle in einem Wasserbecken zusammen sitzen und sich gegenseitig ankeifen :D)
Wahrscheinlich fragen sich viele von euch jetzt, wieso ich am Anfang die Frösche als "Discopumper" bezeichnet habe. Dafür gibt es eine einfache Erklärung, die Männchen erkennt man unter anderem daran, dass ihre Vorderarme um einiges dicker/voluminöser sind wie bei den Weibchen. Dadurch sehen sie wirklich ein bisschen nach Discopumpern auf Dorffesten aus :D. Das ist auch das Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen männlichen und weiblichen Tieren. Anders wie bei anderen Froscharten, sind hier die Männchen die voluminöseren und kräftigeren Tieren (was wenn man das Brutverhalten bedenkt aber auch logisch ist). Die Körperlänge von Männchen und Weibchen unterscheidet sich bei der Art nicht sonderlich und liegt bei ca. 10 cm (ja das sind ganz schöne Oschis).
Die Färbung der Tiere ist schwer zu beschreiben und variiert je nach Tagesform und Sitzplatz des Tieres zwischen bräunlich bis hin zu golden-grünlich mit leichtem türkisen Touch. Ich glaube an dieser Stelle werden die von mir angehängten Bilder wahrscheinlich aussagekräftiger sein. Ich kann nur sagen ich finde die Färbung der Tiere jeden Tag aufs neue wieder faszinieren und ich liebe sie einfach.
Vielleicht noch ein Punkt der viele interessieren könnte "Wie laut sind sie?". Also ja leise sind sie nicht wirklich gerade, aber ist ja meisten so großer Frosch = laute Rufe. Manche unserer Besucher haben ihren Ruf auch schon als Hundebellen beschrieben. Kurz um gesagt grazile Rufe sind etwas anderes, manchmal klingen sie eher nach heiserem, sterbenden Schwan finde ich. Ihr Ruf ist definitiv markant und schwer zu verwechseln.
Abschließend kann ich nur sagen, dass diese Art wirklich zu einer meiner absoluten Lieblingsarten gehört und das Leben mit ihnen definitiv nie langweilig wird.
Ich hoffe ihr konntet einen kleinen Einblick in die Welt der Ecnomiohyla Valancifer bekommen. Wenn ihr Fragen haben solltet, fragt gerne einfach nach :)
Ich werde noch ein paar Bilder anhängen.
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#3

Sehr ausführlicher und aufschlussreicher Beitrag und ganz tolle Tiere, die ich bei Andi bereits life bewundern durfte.

#5



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