Schimmelbekämpfung durch Asseln und Springschwänze

13.04.2022 19:49 (zuletzt bearbeitet: 13.04.2022 23:09)
#1
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Ich bin ja nun schon einige Tage im Hobby und bin mir der Reaktion verschiedener Materialien im neuen Umfeld eines Regenwald Biotopes bewusst. Ich amüsiere mich jedes mal, wenn ich lese wie erschrocken die meisten sind, wenn ihr neu eingebrachtes Xaxim oder andere Naturmaterialien nach kurzer Zeit im feuchten Milieu eines Regenwald Terrariums schimmeln.

Aber noch amüsierter bin ich über die pauschalen Aussagen, Asseln oder Springschwänze würden dieses Problem im Nu beseitigen.

Zuerst einmal, ehe eine Assel oder ein Springschwanz eine Senkrechte empor klettert, muss der Bodenbereich ohne Nahrung sein.

Die Wahrscheinlichkeit in einem neu angelegten Terrarium ist sehr gering.

Dann gehört Schimmel wirklich nicht zur bevorzugten Nahrung, es werden pflanzliche Abfallstoffe, zerfallendes Laub, Flechten, sogar Aas bevorzugt..... jedoch Schimmel steht nicht auf der Liste.

Da ich nun meine Springschwänze nicht portionsweise abzählen muss, startete ich einen Test gleich in drei Dosen meiner Zucht.

Ausgangspunkt eine anständige Zucht:
P1120136.png - Bild entfernt (keine Rechte)

Um Schimmelbildung zu begünstigen, erhöhe ich die Feuchtigkeit und lege zwei Scheiben Karotten in die Dose.
Darauf streue ich etwas Hefe, nach einer Woche zeigt sich folgendes Bild:
P1150122.png - Bild entfernt (keine Rechte)

Wieder eine Woche später ist die Schimmelbildung deutlich fortgeschritten:
P1150124.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Ein paar Tage Später blüht der Schimmel sichtlich auf:
P1150132.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Eine Abnahme des Schimmels ist nicht zu verzeichnen, mittlerweile ist die gesammte 1Liter Dose befallen:
P1150120.png - Bild entfernt (keine Rechte)

Also ich kann die Theorie nicht bestätigen, dass Asseln oder Springschwänze gegen Schimmelbildung helfen würden.

Ein leicht saures Milieu und gute Durchlüftung lösen das Problem eigentlich von selbst.

Wie in der Aquaristik gilt auch für die Terraristik........ wenn man sich in Geduld übt, sich kleiner Hilfsmittel bedient,
stellt sich mit der Zeit ein natürliches Gleichgewicht von guten und schlechten Bakterien ein.

Hier helfen meist einfache Hilfsmittel, wie Humminsäuren und schnellwachsende Pflanzen, die überschüssige Nährstoffe verbrauchen.


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14.04.2022 10:49
avatar  Jürgen
#2
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Herzlichen Dank für diesen Test!
Wie du schon geschrieben hast lässt sich Schimmel recht gut mit Humminsäuren behandeln. Mit Quappentee oder Wasser mit Humminkonzentrat aus der Aquaristik mehrmals besprüht lässt den Schimmel recht schnell verschwinden. Zumindest hat das bei mir immer recht gut funktioniert.


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19.05.2022 12:36
#3
B4

Moin Michael, was meinst du kann ich gegen solch auftretenden Schimmel tun ?
20220423_194516.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
20220423_194439.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Habe schon Experimente mit Tee aus Erlenzapfen und Eichenblättern
, sowie verdünntem Wasserstoffperoxid gemacht. Kurzzeitige Erfolge gegen den Schimmel konnte ich verzeichnen, allerdings hat der Farn in seinem Wachstum ziemlich drunter gelitten. Zu guterletzt muss ich mich noch mit Trauermücken rumschlagen, die ich mit nem Mittel auf Neemöl bekämpfe. Diese versuche das alles in den Griff zu bekommen, hat dem Farn denke ich gut zugesetzt.

Um den Schimmel in den g
Griff zu bekommen habe ich versucht die Feuchtigkeit etwas runterzuregeln, doch die braucht der Farn ja eigentlich zum wachsen.

Gestern hatte ich die Schnauze voll und habe einen neuen Versuch gegen die Trauermücken gewagt und habe im Raum wo die Boxen stehen mit RAID Insektenspay gesprüht um die Umherfliegenden Trauermücken zu killen, (denn gelbtafeln helfen nicht wirklich)
Zusätzlich habe ich die Erde und damit auch zwangsläufig den Farn mit dem Neemzeug besprüht.
20220519_121142.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Dabei kamen jetzt die Larven nach oben an die Oberfläche und sind gestorben.
20220519_115957.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Man sieht die kleinen Würstchen, das sind die Larven.


Habe bei einer Box dann gestern noch schimmel entfernt und an der Stelle mit verdünnter Huminsäure gesprüht.
Zusätzlich habe ich in den Boxen etwas Substrat mit Springschwänzen verteilt. Ich denke mir, versuch macht klug.
20220519_120110.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
20220519_120151.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
20220519_115941.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Hast du irgendeine Idee wie ich den Schimmel vermeiden kann und trotzdem die Bedingungen zum wachsen optimal halten kann?
Huminsäure auf dem Farn ist nicht so geil.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

LG Alex


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19.05.2022 16:55
#4
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Gg trauermücken hilft meist ein trockeneres bodensubstrat.bzw d Oberfläche sollte abtrocknen können,einige machen deswg zb bei der zucht v pfl.eine kl.schicht kies ,groben Sand auf die Erdoberfläche,dieser trocknet schnell ab..oder du nutzt nemabest.nematoden


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19.05.2022 22:26
#5
B4

Ja da hast du Recht, aber trocken darf der Boden in der Anfangsphase beim Farnwachstum leider nicht sein.


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25.05.2022 19:41
#6
B4

Hat noch jemand eine Idee wie ich den Schimmel in den Boxen vermeiden kann, aber dennoch die richtige Feuchtigkeit halten kann ?

Oder soll ich es einfach schimmeln lassen bis es sich gegebenenfalls von selbst reguliert?

Da könnte ich mir aber vorstellen dass der Schimmel dem Farn die Nährstoffe klaut.

Der Quappentee den ich verdünnt gegen den Schimmel anwende, der lässt leider den Farn braun werden.

Vielleicht hat hier ja noch jemand eine Ideee.


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18.05.2023 19:01
avatar  Nicolas
#7
Ni

Ich lege wenn irgendwo Schimmel auftaucht ein Knäuel aus hauchdünnen Kupferdrähten drauf. Das hat bisher sehr gut geklappt da Kupfer ziemlich giftig ist. Es darf natürlich nicht in laufen Becken mit Tieren verwendet werden, das könnte böse enden.


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