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Drosophila
#1

Drosophila
Außer den Springschwänzen wohl das Hauptfutter für unsere Pfleglinge.
Doch wie züchtet man die verschiedenen Mutationen.
Jeder hat da seine Geheimrezeptur die auf irgendeine Weise durch eine Zutat angereichert ist,
aber deren Grundrezept auf einem alten Rezept basiert.
Ein wirklich ertragreiches Rezept welches ich testete,
basierte auf einem Veganen Hundefutter HAPPY DOG Cerial Flakes:
- eine mittelgroße Tasse Happy Dog Cerial Flakes
- fünf Messlöffel Kindermilchpulver
- drei überreife Bananen
- Birkhan Pulver FB
- zwei gehäufte Esslöffel Fruchtzucker
- eine große Tasse heißes Wasser
- eine Prise Methylhydroxybenzoat gegen Schimmelbildung
- Ein paar Tropfen Multisanostol
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Ich kann die überaus hohe Reproduktion gerade bei kleiner Drosophila tatsächlich bestätigen.
Die Geruchsentwicklung hielt sich anfangs wieder erwartend in Grenzen,
doch der gärende Brei war durchaus zu riechen.
Der größte Nachteil war jedoch tatsächlich ein hoher Milbenanteil in der Zucht, der wohl über die Hundeflocken eingebracht wurde.
Alternativ hier ein einfaches, jedoch durchaus ertragreiches Rezept:
- ein Liter Apfelessig
- zwei Block frische Hefe
- 700g Apfelmus
- drei Beutel instant Kartoffelbrei
- drei Esslöffel Haferflocken fein
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Der Gärprozess ist nicht zu verleugnen, gerade im Winter bei geschlossenen Fenstern ist der Geruch bereits beim Betreten der Wohnung klar auszumachen.
Doch der Ertrag spricht für sich
Eine sehr einfache Möglichkeit eine Zucht nach einem kompletten Zusammenbruch wieder zu pushen
ist folgendes Rezept Bestehend aus nur drei Zutaten und Wasser:
- Zwei Frische Hefewürfel in Fruchtzucker und Apfelessig lösen
- mit etwas Wasser strecken
- darauf wird einfach Watte gegeben.
Hierbei kommt es zwar zu einer rasanten Madenbildung, doch muss man den mit Maden durchzogenen Brei zur richtigen Zeit in einen wertigeren Brei umbetten,
sonst bricht alles von einer auf die andere Minute zusammen.
Aus alten Aufzeichnungen aus den 80er Jahren stammt ein gutes Rezept, gerade für kleine Drosophila Arten ausreichend für 5x250ml Becher:
- 250ml Fruchtsaft
- 3 EL Fruchtzucker
- 5 EL Kartoffelpüre
- 5EL Milchpulber
- 3EL Bierhefe
- 2EL Apfelessig
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Mein Freund Peter Hildebrand DendroSnacks bietet sogar ein fertiges Instant Zuchtsubstrat an
welches sich seit Jahren einer sehr hoher Beliebtheit erfreut.
Der Ertrag ist grandios und der Preis gegenüber anderen Instant Mischungen einfach genial
Wenn ich überlege was mancher für so einen Instantbrei aus dem benachbarten Ausland berappt
ist dies ein richtiger Schnapper und definitiv gleichwertig was die Vermehrungsrate betrifft.
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Ich selbst selbst fahre mehrgleisig
Zum einen verwende ich mittlerweile Peters Instant Mix für kleine Drosophila, der einfach nicht zu toppen ist,
auch nicht durch sehr Spirulina lastige Mischungen aus dem Ausland.
Eine zweite Charge mache ich mit dem Fruchtsaft Rezept für kleine Drosophila.
Warum?
Da eine Drosophila ansich eine leere Hülle ist, der Darminhalt letztendlich über die Wertigkeit des Futters entscheidet.
Natürlich ist der Zuchtbrei nach dem Schlupf der Drosophila fast völlig verbraucht, doch da ich jede Woche neue Ansätze mache,
bekommt jede Drosozucht ein Gut-Loading, mit neuem überschüssigem Brei aus den neuen Ansätzen.
Zwei verschiedener Breie, zwei verschiedene Darminhalte.
Meine Großen schwarzen Drosos züchte ich zusätzlich gerade mit einem Mix der fast keinen unangenehmen Geruch entwickelt.
Dabei versuche ich vollkommen auf Hefe zu verzichten, wenig, bis gar keinen Essig zu benutzen und auf hochwertige Produkte aus dem Reformhaus zu setzen.
Letztendlich ein Pulver, angelehnt an die hochwertige Mischung die Peter Hildebrand in seinen Instant-Mischungen verwendet,
jedoch auf Zutaten verzichtend, die gerade beim Kippen des Breis zwangsläufig zu Gerüchen führen. Wie es eben bei allen bisherigen Rezepten, mehr oder weniger der Fall ist.
Bei der Entwicklung ist mir ein Chemiker unserer Analytik-Abteilung im Betrieb behilflich.
Es soll natürlich alles ohne Chemie sein, die den Tieren schadet, dementsprechend kommen nur bestimmte Konservierungsstoffe in Frage,
doch möchte ich auch sicherstellen, dass hochwertige und teure Zutaten bei Zimmertemperatur nicht ihre Wirkung verlieren.
Das Testen ist nun mal das eine, doch die sichere Versorgung meiner Tiere die andere,
deshalb läuft auch bei meinem uralten Zuchtstamm Melanogaster schwarz die Zucht parallel mit einer bewerten Rezeptur:
3 Esslöffel Haferflocken fein
1 Esslöffel Blütenpollen
1 Teelöffel Spirulina (100%)
Ein halbes Glas Apfelmus [oder anderes Fruchtmus]
1,5 Tassen heißes Wasser
1 Teelöffel Multisanostol
1 Teelöffel Birkhan Pulver (Verfall)
3 Esslöffel Fruchtzucker
3-4 Tropfen Apfelessig
1 Teelöffel Bierhefe
Auch hier ist gerade beim kippen des Breis eine Geruchsentwicklung warzunehmen
und da ich meine Zuchten im Wohnraum habe, arbeite ich an bezahlbaren alternativen.
zur Abdeckung der Zuchtdose verwende ich probier Söckchen
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Die festen Zutaten habe ich in der Kaffeemühle gemahlen und in einem Einmachglas vermengt
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In den fertig angerührten Brei gebe ich noch etwas Vitamin Pulver
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Einmal die Woche 5x 800ml Dosen Kleine Droso und fünf Dosen Große
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Auf den Brei kommt Holzwolle
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Dann wird mit einer Nylon Socke abgedeckt
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Darauf ein Plastik Deckel für den Abstand
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Darauf die nächste Nylon Socke um zu verhindern, dass sich Fliegende Drosos einpaaren
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Die Ansätze mache ich mit reichlich Fliegen
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Mit 20 Drosos braucht man nicht anfangen
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Sobald sich die ersten Maden zeigen, kann man ein Teil der Drosos verfüttern
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Das Ergebnis kann sich sehen lassen
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Eine kleine Ergänzung zum Thema Milben:
wie wir aus Berichten aus den Tropen entnehmen konnten, ist die Milbe für unsere Pfleglinge keinesfalls schädlich.
In Arterhaltungsprogrammen werden sie sogar speziell als Futter gezüchtet, denn sie sollen Verdauungsproblemen und häufig vorkommenden Darmverschlüssen vorbeugen.
Auch die großen Futterlieferanten haben getestet, welche Milbe letztendlich gefressen, und welche Milbe mangels Futterkonkurrenz zur Plage in Terrarium werden können.
Milben die sich sichtbar schnell bewegen, werden visualisiert und wie jedes Kleinstfutter bevorzugt gefressen, dabei war die Farbe der Milbe unerheblich.
Sich sehr langsam fortbewegende Futtermilben hingegen werden wohl nicht wahrgenommen und verbleiben im Becken.

Danke Michl für deine spitzenmäßige Erklärung. Ich glaube Rezepturen gibt es so viele wie Arten von Fröschen.
Ich hatte früher auch selbst nach einer herkömmlichen Rezeptur gemischt doch der Gestank war zum Teil unerträglich, anfangs starker Essiggeruch, später ein Gärgeruch. Sowas möchte man im Wohnraum nicht haben, da bin ich sehr empfindlich.
Hab dann verschiedene Fertigmischungen versucht und muss schon sagen es geht auch ohne Geruch, ohne Essig oder sonstige Zutaten, einfach nur Wasser dazu – fertig. Wie hochwertig diese Fertigmischungen sind kann ich nicht beurteilen, wäre interessant zu wissen was da für Zutaten verwendet werden. Bei dem Herrn mit den vielen tinctorius auf jedem Fall viel Spirulina.

Moin zusammen,
wie sind ewig am probieren und austraten gewesen, die Ergebnisse waren nicht selten katastrophal.
Bis wir unsere Rezeptur hatten, dann kamm Alexander Röck mit seinem Instand Pulver und wir haben dieses versucht, seit dem nehmen wir nichts anderes mehr.
Es wird noch mit Multivitamin angereichert und fertig.
Kein Schimmel, kein Geruch und sogar der zugeführte Essig ist nicht zu riechen.
Preis Leistung einfach top !
Meine Meinung
#5

Zitat
Bei dem Herrn mit den vielen tinctorius auf jedem Fall viel Spirulina.
Ja Jürgen, da hast Du wohl Recht, ein großer Bestandteil ist sicher Spirulina, bei den Drosos weniger ein Problem, doch das Springschwanzfutter neigt bei feuchten Substraten sehr stark zu Algenbildung
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